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Welchen Preis hat der „Petterweiler“ Wald in Friedrichsdorf?

Welchen Preis hat der „Petterweiler“ Wald in Friedrichsdorf?

CDU/FW/FDP-Koalition will Wald verkaufen ohne Preis zu kennen

Welchen Preis hat der „Petterweiler“ Wald in Friedrichsdorf?

Das Stadtparlament hat auf seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag beschlossen, den „Petterweiler Wald“ in Friedrichsdorf zum Verkauf anzubieten. Welchen Erlös man sich auf Seiten der Koalition von diesem Verkauf verspricht, ist hingegen unklar, da es keine konkreten Zahlen gibt, was das Waldstück eigentlich wert ist. Die SPD-Fraktion hatte daher einen Änderungsantrag eingebracht, der vor einem möglichen Verkauf die Erstellung eines Wertgutachtens vorsah. Dies wurde allerdings von der Mehrheit im Parlament abgelehnt.

Für die SPD ist nicht nachvollziehbar, warum die Koalition aus CDU, FW und FDP sich so strikt gegen eine vorherige Wertermittlung des Waldstückes in Friedrichsdorf stellt. „Den von der Koalition vorgeschlagenen Weg, den Wald erst mal anzubieten und abzuwarten was von Interessenten geboten wird, um dann zu überlegen, ob man zusätzlich noch ein Gutachten erstellen muss, halten wir nicht für ziel führend“, erklärt Helge Gottschalk, der die SPD auch im Ausschuss für Stadtplanung und Infrastruktur vertritt. „Ohne konkrete Wertvorstellungen in Verkaufsverhandlungen zu treten, hat schon etwas wie Flohmarkt-Flair. Wie soll denn beurteilt werden, ob das Gebot eines Interessenten angemessen ist oder nicht? Ohne den Stadtverordneten zu Nahe treten zu wollen, glaube ich kaum, dass jemand aus diesem Gremium fachlich in der Lage ist, eine solche Beurteilung vorzunehmen. Der vom Magistrat genannte Betrag von 1,5 Mio. € klingt zwar erst mal verlockend, doch wie wurde dieser ermittelt? Einfach den Wert des Enzheimer-Kopfes zu Grunde zu legen, ist schon sehr blauäugig, dafür sind die Waldstücke in Lage, Größe, Zustand und Holzbestand zu unterschiedlich.“ so der SPD-Vize weiter. „Zudem ist bei einem solchen Objekt die Zahl der potentiellen Käufer naturgemäß sehr eingeschränkt. Die Hoffnung der Koalition, anhand von Gebotsvergleichen einen „realen Marktwert“ ermitteln zu können, erscheint dementsprechend unrealistisch.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich ist bezüglich der Antragsformulierung der Koalition unzufrieden. „Im ursprünglichen Antrag wurde seitens des Antragstellers weder die Fläche noch eine Preisvorstellung genannt, diese Angaben wurden uns erst am Vorabend der Stadtverordnetenversammlung bekannt gegeben. Wie soll man da vernünftig über etwas beraten? Selbst in der Sitzung des zuständigen Stadtplanungs- und Infrastrukturausschusses am vergangenen Mittwoch war kein Mitglied der Koalition in der Lage, den Antrag näher zu begründen. Auch das Herr Beck in der mündlichen Antragsbegründung während der Stadtverordnetenversammlung plötzlich neue Aspekte über die mögliche Verwendung des Verkaufserlöses ins Spiel bringt, macht die Sache nicht besser. Und das Argument, aus Rücksicht auf die Haushaltslage wolle man kein Gutachten beauftragen, zieht so nicht. In der Vergangenheit hat die Koalition immer wieder Gutachten in Auftrag gegeben, selbst dann, wenn eine Umsetzung der begutachteten Maßnahme noch lange nicht ansteht, wie bei der Kreiselstudie geschehen. Aber die 7.500€ wurden damals bereitwillig ausgegeben. Jetzt geht es um eine sechsstellige Summe, die vielleicht verschenkt wird“.

Da der Verkauf des Waldes an einen potentiellen Käufer vom Stadtparlament beschlossen werden muss, wird die SPD-Fraktion spätestens zu diesem Zeitpunkt die Forderung nach einem Wert-Gutachten wieder aufgreifen. „Ein Verkauf ohne Gutachten kommt für uns nicht in Frage“, so SPD-Fraktionschef Thomas Görlich abschließend.